Der Dienstleistungssektor wächst nicht schnell genug: kann die Bundesrepublik vom "amerikanischen Beschäftigungswunder" profitieren?
In: Mitteilungen aus der Zentralen wissenschaftlichen Einrichtung "Arbeit und Betrieb", Heft 23, S. 81-96
Der Aufsatz befaßt sich mit der Entwicklung des Dienstleistungssektors im internationalen Vergleich. Schwerpunktmäßig geht es dabei um den Vergleich mit den USA und die Frage, ob das "Job-Wunder" - die Schaffung von Millionen neuer Arbeitsplätze vornehmlich im tertiären Bereich - als Vorbild für die Bundesrepublik Deutschland fungieren kann. Es werden die Ursachen des "Job-Wunders" in den USA aufgezeigt, aber auch die Schattenseiten dargestellt. Als Ergebnis wird festgehalten, daß zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland das amerikanische Modell nicht als Vorbild genommen werden kann, da es unsozial ist und die Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor den Preis für den Abbau der Arbeitslosigkeit zahlen. In der Bundesrepublik Deutschland werden dringend Dienste im Humanbereich sowie öffentliche Investitionen in der Umweltsicherung, im Wohnungsbau, in der Städtesanierung, im Verkehrs- und Energiesystem, in Bildungs- und Freizeiteinrichtungen benötigt. Diese Leistungen müssen durch höhere Steuern finanziert werden, wobei eine entsprechende Bereitschaft von Staat, Unternehmen und Erwerbstätigen gefordert wird. (AG)